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Digital-Asset-Management für die Bildverwaltung

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Gute Produktbilder und -daten sind ein wertvoller Schatz. Digital-Asset-Management-Tools versprechen eine schnelle, unkomplizierte Verfügbarkeit für den Online-Shop

Digital-Asset-Management für die Bildverwaltung

(Quelle: Fotolia.com/ThomasFrancois)

Setzt ein Shop auf ausführliche Produktbeschreibungen oder anspruchsvolle Themenwelten, sind dafür vielfältige und hochwertige Inhalte wie Videos, 360-Grad-Ansichten, Grafiken, Musik­dateien und Textbausteine nötig. Solche Datensätze, sogenannte Assets, müssen ­irgendwo abgelegt werden, und zwar so, dass sie jederzeit schnell und unkompliziert verfügbar sind.

Dafür können sowohl herkömmliche Content-Management-Systeme (CMS) als auch Produkt-Informations-Management-Systeme (PIM) eingesetzt werden. Diese stoßen bei Bildern und ­Videos aber oft an ihre Grenzen, weil sie beispielsweise nur eine begrenzte Anzahl an Dateiformaten erkennen.
Als Speziallösungen sind deswegen Digital-Asset-Management(DAM)-Tools auf dem Markt, mit denen sich unterschiedlichste Inhalte bearbeiten und bereitstellen lassen. Sie gehören zur Gruppe der Content-Management-Systeme. Ihr Einsatz lohnt sich in der Regel für Shops mit mehr als 300 Produkten sowie einer detaillierten Bild- und Mediennutzung.

Mehr als das übliche CMS

Die Digital-Asset-Management-Systeme punkten mit einer speziell auf die Verwaltung von digitalen Medien ausgelegten Konzeption. Der Vorteil: Die Daten sind universell und leicht einsetzbar und schnell verfügbar. So kann ­eine Digital-Asset-Management-Lösung die Dateien mittels einer ­unsichtbaren Codierung erkennen und eindeutig als Bild, Video, Animation, Ton- und Textdatei ablegen.

Zudem können die Daten in andere Formate umgewandelt werden. Diese Konvertierung geschieht meist automatisiert bereits beim Aufruf der Dateien. Das zahlt sich vor allem dann aus, wenn die Assets bearbeitet und mehrfach verwendet werden sollen, etwa für Marketingmaßnahmen oder die Katalogproduktion.

Um unterschiedlichen Benutzergruppen den Zugriff auf die zentral abgelegten Daten zu ermöglichen, verfügen viele Digital-Asset-Management-Systeme über umfangreiche Rollen- und Rechtefreigaben. So lassen sich beispielsweise einzelne Bereiche für externe Lieferanten oder Dienstleister separat ­zugänglich machen. Hier sind die meisten PIM-Systeme im Nachteil, da sie nicht so flexibel durchsuch- und nutzbar sind wie ein Digital-Asset-Management-Tool.

Dieses optimiert auch die Such- und Filterfunktionen, sodass die ­Dateien etwa für die Aktualisierung des Shops, die Produktion neuer Werbematerialien und den Vertrieb schneller verfügbar sind. Insbesondere Daten wie physikalische Informationen, Dateigröße, Format, Änderungsdatum und Ähnliches sind Suchkriterien. Hinzu kommen oft biometrische ­Informationen, Angaben zu Anzahl und Position von Personen auf dem Bild und Farbkombinationen. Das kann gerade bei der Planung von Aktionen hilfreich sein, um schnell und qualifiziert passendes ­Material auszuwählen.

Schnelle Vorschauansicht

Hilfreich dafür ist die schnelle Ansicht der Inhalte. Digital-Asset-Management-Tools ermöglichen in der Regel das Ansehen unterschiedlichster Dateien und Formate als Vorschau, ohne dass eine spezielle Software installiert ist. So kann ein Marketing-Mitarbeiter ohne das Bildbearbeitungsprogramm der Gra­fikabteilung verschiedene Fotos betrachten und auswählen.

Rolf Bigler, E-Commerce-Manager von Scott SA aus der Schweiz, nutzt eine Lösung von Celum, einem Digital-Asset-Management-Anbieter aus Linz: „Wir haben uns für den Einsatz eines Digital-Asset-Management-Systems in erster Linie für die Unterstützung unseres E-Commerce entschieden. In der Zwischenzeit haben wir jedoch erkannt, dass unser Digital-Asset-Management-System als Zuliefersystem für weitere Anwendungen hervorragende Dienste leistet.“

Für die zunehmend aufwendigeren Produktpräsentationen in Online-Shops können Digital-Asset-Management-Systeme also eine wertvolle Hilfe sein. Nicht zuletzt deswegen boomt der Markt: Der US-Marktforscher Marketsandmarkets prognostiziert eine jährliche Wachstumsrate für Digital-Asset-Management-Systeme von 28,7 Prozent weltweit bis 2019.
Auch auf dem deutschen Markt gibt es inzwischen etliche Lösungen: Von A wie Adobe bis W wie Woodwing sind sowohl die Anbieter komplexer Systemlandschaften als auch Start-ups wie Contentme.de aus Eschborn zu finden. Alle Digital-Asset-Management-Sys­teme sind via Webbrowser verfügbar. So ist die Nutzung auch mobil und von unterwegs aus möglich.
Eine Auswahl zu treffen fällt schwer. ­Alle Systeme können unzählige Dateiformate verarbeiten, meist sind es mehr als 200. Einige Anbieter wie Adobe, Microsoft oder Brandmaker haben komplette Software-Suiten im Angebot, die auch über ein Digital-Asset-Management-Modul verfügen. Wenn ein Shop-Betreiber bereits eine andere Software ­desselben Anbieters einsetzt, kann es sich anbieten, diese durch das entsprechendes Digital-Asset-Management-Tool zu erweitern.

Marco Vis, Director IT, Development und Entertainment bei der Beate Uhse AG, schildert seine Erfahrung mit der Anbindung: „Wir haben unseren neuen Online-Shop auf Basis der Hybris Commerce ­Suite auf Microsoft Azure umgesetzt. Hybris ist eine E-Commerce-Plattform mit einer Vielzahl an Modulen, wie zum Beispiel ­einer Digital-Asset-Management-Anbindung. Dank des modularen Systems konnten wir genau die Komponenten einbinden, die wir auch wirklich benötigen.“

Viele Schnittstellen

Nahezu alle Digital-Asset-Management-Systeme sind mit Standardschnittstellen ausgestattet, sodass sie sich an jede Shop-Software anbinden lassen. Stefan Neureither, Leiter Werbung und Kommunikation bei Graupner Modellbau, lobt dies: „Der erzielte Effizienzgrad liegt weit über unseren Erwartungen. Nicht nur Bildbeschaffung und Bildbearbeitung wurden angebunden, sogar Webshops wie Amazon.de oder Conrad.de werden von der Eyebase-Exportschnittstelle automatisch mit Bildmaterial und Produktdetails versorgt.“
Welche der Digital-Asset-Management-Lösungen eingesetzt wird, ist daher wie so oft Geschmacks- und ­Überzeugungssache. Auch die Kosten können nur bedingt als Kriterium herhalten, denn alle gelisteten Digital-Asset-Management-Systeme sind sowohl mittelstands- als auch industrietauglich.
Die Angebote unterscheiden sich vor allem bei Details wie Speicherplatz, transaktionsbasierte Nutzungsentgelte oder Flexibilität bei der ­Medienumwandlung, sodass ein direkter Vergleich schwerfällt. Wer seinen Bedarf kennt, findet auf jeden Fall ein für ihn passendes Angebot.

© www.internetworld.de


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